Feldkunde 2012–2014

Potemkinsches Dorf – Der Name geht zurück auf den Feldmarschall und Reichsfürsten Grigori Alexandrowitsch Potjomkin. Einer Sage zufolge hatte Potjomkin 1787 im eroberten Neurussland, vor dem Besuch der russischen Zarin Katharina II, entlang der Paradestrecke, Dörfer aus bemalten Kulissen errichten lassen. Er wollte ihr auf diese Weise die fortgeschrittene Besiedlung der neuen Gebiete vortäuschen.

Im Jahr 2002 wurden vom niederländischen Militär über 130 Gebäude errichtet, die als Übungsdorf für militärische Zwecke dienen. Zu Fuß nur durch einen langen Weg über Panzerstraßen und Übungsgelände erreichbar, liegt die Gemeinde Marnehuizen.

Ein kleiner Ort mit Supermarkt, Bahnhof, Tankstelle, Rathaus und einer Infrastruktur, die einer durchschnittlichen niederländischen Kleinstadt nachempfunden ist. Das Gebiet zählt zu den größten und modernsten Trainingsgeländen für Häuserkampf in Europa.

Ähnlich einem ‚Potemkinschen Dorf‘ beschreibt Marnehuizen einen Ort, der vorgibt etwas zu sein, was er in Wirklichkeit nicht ist. Es fehlt ihm an Substanz.